Überdeckt vom IPO-Wirbel um
die Alibaba Group fielen letzte Woche kleinere Meldungen wohl nicht sonderlich
auf. So auch die Bekanntgabe der Übernahme von Commercetools durch REWE. Spannend ist dieser Vorgang aber trotzdem. Denn er wirft natürlich gleich die
Frage auf, welche Ziele REWE – traditionell im stationären Handel beheimatet - mit
dem Kauf eines Shopsoftware-Unternehmens verfolgt.
Da der Kaufpreis nicht
bekannt gegeben wurde, lassen sich schwer Ableitungen treffen, auf welche Elemente
der Sphere.io Technologie von Commercetools sich REWE im Rahmen einer Make- or
Buy-Abwägung konzentriert hat. Wenn es beispielsweise darum geht, die
unterschiedlichen unternehmenseigenen Gesellschaften zur Schaffung
kanalübergreifender Angebote über eine Platform zu versorgen, könnte Sphere.io den
Job übernehmen.
Sphere.io ist eine Platform
as a Service Lösung und ermöglicht per REST-API die Einbindung entsprechender
Commerce-Funktionen. Eine API-zentrische Architektur ist bekanntlich
vorteilhaft für die Abbildung seines Angebots auf unterschiedlichen
Kunden-Interfaces (wie Web, Mobile, Tablet etc.). Sie erlaubt aber auch ein
Mashup mit unterschiedlichen Funktionen und damit die Einbindung von Shopping
in neue Apps und Webseiten. Man darf darüber spekulieren, inwieweit REWE Dritte
und Startups zukünftig mit Daten versorgen will und damit die Vorausetzungen
für ein Partner-Ecosystem schafft. Jochen Krisch von Excitingcommerce.de setzt
interessanterweise die Commercetools-Akquisition in eine Reihe mit den früheren
Vorbereitungen für das Project Collins und berichtet nur ein Tag später über die Freigabe der Inhouse-Ecommerce Technologie von Project A an Dritte,
die schon bald unter dem Namen Cryllo an den Start geht.
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